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Professor Donald E. Ingber erhält Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur 2018

Harvard-Professor forscht an miniaturisierten Organsystemen aus menschlichen Zellen

Der amerikanische Zellbiologe Donald E. Ingber wird auf die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur 2018 berufen. Der Professor für Bioengineering an der Harvard University in Cambridge beschäftigt sich mit miniaturisierten, lebenden Organsystemen aus menschlichen Zellen. Damit können Krankheiten erforscht, neue Therapiemöglichkeiten getestet und Tierversuche vermieden werden. Merz stiftet die Gastprofessur in den Bereichen Medizin und Pharmazie nun zum 28. Mal.

„Es ist uns eine Ehre, dass ein so renommierter Wissenschaftler wie Professor Donald Ingber dem Ruf der Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur folgt“, erklärt Dr. Stefan Albrecht, Chief Scientific Officer von Merz. „Für uns als Unternehmen ist es besonders faszinierend, dass mit den von ihm entwickelten Miniatur-Organsystemen nicht nur Krankheiten erforscht, sondern auch Tierversuche reduziert oder ersetzt werden können. Auch Merz hat in den vergangenen Jahren intensiv auf diesem Gebiet geforscht. Und dank unseres modernen auf Zellkulturen basierenden Testverfahrens, mit dem wir die biologische Aktivität unseres Botulinumtoxins prüfen, ist es uns gelungen, Tierversuche signifikant zu reduzieren.“

Donald E. Ingber, der für seine Forschung viele internationale Preise und Auszeichnungen erhalten hat, ist Gründungsdirektor des Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering an der Harvard University. Das interdisziplinäre Forschungsinstitut konzentriert sich auf die Entwicklung neuer bioinspirierter Materialien und Geräte für Anwendungen in den Bereichen Gesundheitswesen, Produktion, Robotik, Energie und nachhaltige Architektur. Mit seiner Arbeit hat Ingber auch dazu beigetragen, Grenzen zwischen Wissenschaft, Kunst und Design zu überwinden. 2015 wählte ihn das Magazin „Foreign Policy“ zum „Leading Global Thinker“, und das London Design Museum erklärte seine „Organ-auf-dem-Chip-Technologie“ zum „Design of the Year“. Ingber hat mehr als 430 Publikationen verfasst, hält 150 Patente und hat fünf Firmen gegründet.

Am Mittwoch, 5. Dezember, findet ein wissenschaftliches Symposium mit Professor Ingber und internationalen Experten zum Thema „Modelling health and diseases: from in vitro design to future therapies“ statt. Das Symposium im Biozentrum Lecture Hall B1 auf dem Campus Riedberg beginnt um 9 Uhr und endet um 17 Uhr.

Beim Bürgerforum am Donnerstag, 6. Dezember, haben Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, mit Professor Ingber zu diskutieren. Das Thema des Forums lautet: „Menschliche Organe und Krankheiten im Reagenzglas. Fiktion oder realistische Alternative zum Tierversuch?“ Da die Übertragbarkeit von Daten aus Tierversuchen auf den menschlichen Körper in vielen Fällen durch Artunterschiede unmöglich ist, werden dringend aussagekräftige, menschliche Testsysteme benötigt. Hochentwickelte Mikroreaktorsysteme mit menschlichen Zellen erlauben mittlerweile eine realistische Nachbildung von Geweben des menschlichen Körpers sowie von Krankheitsbildern bis hin zur Anwendung in der personalisierten Medizin.

 

Wie hoch ist die Aussagekraft von Tierversuchen wirklich? Welche menschlichen Organe lassen sich im Reagenzglas nachbilden, und wie kann die Forschung davon profitieren? Wie kann die Zukunft der personalisierten Medizin mit patienteneigenen Organsystemen gestaltet werden? Neben Ingber diskutieren Professorin Maike Windbergs (Pharmazie, Goethe-Universität), Dr. Madeleine Martin (Landestierschutzbeauftragte Hessen) und Dr. Stefan Albrecht (Chief Scientific Officer Merz). Die Moderation übernimmt Professor Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität. Das Bürgerforum findet am 6. Dezember um 18 Uhr im Arkadensaal des Goethe-Hauses (Großer Hirschgraben 23-25 in Frankfurt) statt. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zur Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur finden sich unter: http://www.uni-frankfurt.de/Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur.

  

Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur

Die Friedrich-Merz-Gastprofessur zählt zu den ältesten Stiftungsgastprofessuren der Frankfurter Universität und wurde im Dezember 1985 anlässlich des 100. Geburtstags von Firmengründer Friedrich Merz gestiftet. Friedrich Merz war als einer der ersten Mitglieder der Senckenbergischen Gesellschaft mit der Frankfurter Universität eng verbunden und hat die Wissenschaft gefördert. Ziel der Stiftungsgastprofessur ist, einen besonders angesehenen Wissenschaftler aus den Bereichen Pharmazie oder Humanmedizin an die Universität Frankfurt zu berufen. 1987 zum ersten Mal verliehen, wurde die Gastprofessur bis auf zwei Ausnahmen jährlich vergeben. Die Gastprofessur und das Symposium, dessen Themenspektrum von der Grundlagen- bis zur Versorgungsforschung reicht, bieten Forschern aus Hochschule und Industrie jährlich die Gelegenheit zum Wissensaustausch und zu einer weitergehenden Zusammenarbeit.

 

Über Merz

Merz ist ein weltweit agierendes Familienunternehmen im Bereich Ästhetik und Neurotoxine mit Sitz in Frankfurt. Die Innovationskraft, eine langfristige Perspektive und der Fokus auf profitables Wachstum zeichnen das Unternehmen aus, das seit mehr als 110 Jahren in Privatbesitz ist. Neben einem umfassenden Portfolio von Ästhetikprodukten sowie Hauptpflege entwickelt Merz auch Neurotoxine zur Behandlung neurologisch bedingter Bewegungsstörungen. Im Geschäftsjahr 2017/18 erzielte Merz einen Umsatz von 1.024,4 Mio. Euro. Mit direkter Präsenz in 28 Ländern hat die Merz-Gruppe 3.151 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: www.merz.de.

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